Bodenloser Abgrund präpubertärer Peinlichkeiten
Vorneweg das Wichtigste für alle, die sich wie ich den „Spaß“ erlauben wollen, diesen Film anzuschauen: das Ding besitzt die Frechheit, Überlänge zu haben! 150 Minuten Spielzeit!
Wir hatten in unserem recht unterbesetzten Kinosaal das Glück, eine Reihe hinter uns 2 Gleichgesinnte daran zu erkennen, dass auch sie begannen, eigenartig – fast hysterisch – zu kichern, als die Vorstellung mittendrin mit dem Wort „Pause“ unterbrochen wurde. Bis dahin konnte ich nicht anders, als mich an vielen vielen Stellen zu schämen, dass ich meine Begleitung überhaupt zu diesen Film überredet hatte. In der Pause hatten wir dann die Gelegenheit, uns mit ausreichend betäubendem Flaschenbier zu versorgen, so dass die zweite Hälfte dann doch ganz amüsant wurde mit über 2 Sitzreihen geschlossenen Belustigungsäußerungen angesichts von Darbietungen, die einfach nur lächerlich waren.
In Sachen Action und Scifi kann ich einiges verzeihen. Ich hätte diesem Film verzeihen können, dass er komplett jede Idee von irgendwo anders abgeguckt (oft von da, wo es auch schon nicht so dolle war), dummdreist widergekaut und mit einem trotzigen „Was andere können, kann ich auch!“ dem armen Zuschauer vor die Füße gespuckt hat. Die haarsträubend platte, eigentlich fast nicht vorhandene Story hätte ich verziehen, wie auch den über alle Maßen überzogenen Pathos – wobei der womöglich sogar Teil einer mir nicht zugänglichen Kunstform ist, war oder werden wird. Unverzeihlich jedoch ist, was dieser Film uns als Humor verkaufen will! Ja, das „Transformers“-Konzept richtet sich an kleine Jungs, die aus Krabbeltagen die Liebe zu Robotern, Autos, Karate-Moves und Krieg weiterleben, und in dieser Hinsicht ist dieses Konzept in seiner stumpfen Vereinigung vielleicht genial. Ich glaube allerdings nicht, dass selbst ein 10-jähriger, der die klischee-triefenden College-Blödeleien nicht wie wir schon in tausendfacher Ausführung abbekommen hat und die pubertären Sex-Anspielungen noch nicht ganz durchschaut, diesen Scheiß zum Lachen findet; der 14-jährige wird vielleicht mal beim Wort „Skrotum“ kichern, und alles, was älter ist, dem ist die jährliche Nebenkostenabrechnung eine größere Komödie als diese Darbietung.
Wenn man auf die Unterbringung jeglicher Dialoge verzichtet hätte – und ich glaube, da sind wir uns aus Logenreihe 4 und 5 einig –, dann hätte man diesem Film durchaus respektable 4 bis 5 Punkte geben können. (Text erstellt von johann)